Die unterschiedlichen Behinderungen

 

„Ich weinte, dass ich keine Schuhe hatte, bis ich einen sah, der keine Füße hatte“.

(Helen Adams Keller, 1880-1968, US-amerikanische Sozialreformerin)

Man bezeichnet als Behinderung eine dauerhafte und gravierende Beeinträchtigung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe bzw. Teilnahme einer Person. Eine Behinderung kann beispielsweise eine Barriere sein oder die Zustandsbeschreibung für eine psychische oder körperliche Einschränkung.

Behinderungen treten auf in Form von

• ● körperlicher Behinderung,
• ● psychischer Behinderung,
• ● Sinnesbeeinträchtigung, wie Blindheit oder Taubheit,
• ● Spracheinschränkung,
• ● psychischer (seelischer) Behinderung,
• ● Lernbehinderung oder
• ● geistiger Behinderung.

Hinsichtlich der personenseitigen Ursachen lässt sich unterscheiden zwischen

• ● erworbenen Behinderungen:
• durch perinatale (während der Geburt) entstandene Schäden
• durch Krankheiten entstandene Schäden
• durch körperliche Schädigungen, zum Beispiel Gewalteinwirkung, Unfall, Kriegsverletzung entstandene Schäden
• durch Alterungsprozesse entstandene Schäden
• ● bzw. angeborenen Behinderungen:
• durch Vererbung bzw. chromosomal (z. B. Down-Syndrom) bedingte Schäden
• durch pränatale (vor der Geburt entstandene) Schädigungen.

Behinderungen können auch als Kombination aus mehreren Ursachen und Folgen auftreten (Mehrfachbehinderung, Schwerste Behinderung), oder weitere Behinderungen zur Folge haben, z. B. Kommunikationsbehinderung als Folge einer Hörbehinderung.

Einige Behinderungen werden gesellschaftlich überhaupt nicht als solche wahrgenommen, sondern gelten als Ausdruck mangelnder Selbstbeherrschung und Erziehung des Betroffenen. Dies gilt etwa für die ständigen Blähungen von Menschen, die nach einer Darmkrebsoperation die Bauhin-Klappe verloren haben oder die von CED betroffen sind. In einer vergleichbaren Situation befinden sich etwa die Betroffenen der Krankheit Morbus Tourette. Bei Behinderungen dieser Art sind soziale Behinderung und diskriminierende Ausgrenzung der Betroffenen besonders gravierend.