Glaube, Gott und Schutzengel

 

„Wer an nichts glaubt, ist noch verzweifelt auf der Suche nach seinem Glauben.“

                    Adam Merschbacher

Behindert! Wie kann ich helfen?Warum begebe ich mich auf ein so gefährliches Minenfeld, wie es sich durch die Diskussion um den Glauben eröffnet? Treibende Kraft waren meine eigenen ständigen Zweifel, die sich im Lauf der Jahre zu einem fast schon bösartigen Krebsgeschwür entwickelten. Heute habe ich für mich einen gefestigten Glauben gefunden, nehme die Bibel als sehr hilfreiches, manchmal abschreckendes Buch, aber auch nicht mehr und die Kirchengemeinschaften als Seelsorgende und lenkende Institution wahr, vor deren Tätigkeiten ich auch heute noch vereinzelt den höchsten Respekt habe. Deshalb bin ich auch nicht aus der Kirche ausgetreten, gehe gerne in Kirchen zur „geistigen Reinigung meiner Gedanken“ und bewundere viele Pfarrer, Missionare und Klosterschwestern für ihr aufopferndes Tun. Aber bei weitem nicht alle!

Der Glaube ist für die meisten Menschen das Gleiche, wie für den Kapitän der Leuchtturm vor der schroffen Steinküste. Er weist uns den Weg.

Mit welchem Glauben der Mensch geboren wird und zu welchem wir erzogen werden, hängt von unseren Eltern und einem unmittelbaren Umfeld ab, auf das wir lange Zeit keinen Einfluss hatten.

Sehr interessante Antworten gab der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schiessler sinngemäß, als er in einem Gespräch gefragt wurde, wie er es sich erklärt, dass Gott Kriege und Katastrophen zulässt? Seine Antwort dazu lautete vereinfacht, „Gott schafft die Basis (Erde und Natur) alles andere macht der Mensch“, indem er zum Beispiel Fukushima baut und was er zur Wiedergeburt sagte, klang auch ganz plausibel, wobei ich persönlich diese Ansicht nicht uneingeschränkt teile, dass der Mensch ja schon mit diesem Leben kaum klar kommt, wieso soll dann eine Wiedergeburt (vielleicht in einer Hütte in Tansania) erstrebenswert sein.

Der Glaube ist eine sehr persönliche Sache. Wir sind so unwissend, was die Frage nach dem Leben, dem Sinn und den Tod angeht. Woran soll man denn noch glauben? Die katholischen und evangelischen Kirchen sind mit Missbrauchsfällen beschäftigt und die radikalen Moslems sprengen ganze Menschenmassen im Namen Allahs in die Luft. Aus diesem Grund nimmt man die Bibel und den Koran als Ratgeber zur Hand und lässt sich am Sonntag vom Pfarrer ein Evangelium von Matthäus oder Lukas vorlesen oder in der Moschee eine Sure und die Worte vom Propheten Mohammed berichten.

Gerade weil der Glaube für viele Menschen so wichtig ist und damit so vieles ausgelöst und bewegt wird, ist das Verhalten einiger Kirchenvertreter durch die Missbrauchsfälle, die Geldwäsche in der Vatikanbank und die maßlose Verschwendungssucht einzelner Kirchenoberen so abscheulich, verachtenswert und schon gar keine Bagatelle.

Setzt man dazu seine Scheuklappen auf, dann kommt damit der eine oder andere zurecht. Aber was macht man, wenn zusätzlich handfeste Zweifel an der Bibel und am Christentum aufkommen?

 

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